Ein Gerstenkorn (Hordeolum) am Augenlid entsteht, wenn sich Bakterien, meist Staphylokokken, in den Talgdrüsen oder Schweißdrüsen der Lidränder vermehren und sich diese daraufhin entzünden. Ein geschwächtes Immunsystem begünstigt die Bildung eines Gerstenkorns. Wenn Gerstenkörner öfter auftreten oder mehrere gleichzeitig vorhanden sind, sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dann ist das Immunsystem womöglich aufgrund einer anderen Erkrankung geschwächt. In solchen Fällen steckt evtl. ein Diabetes mellitus als Ursache dahinter.
Symptome:
Ein Gerstenkorn des Auges zeigt sich durch eine schmerzhafte und gerötete Schwellung am Augenlid. Wie die rötliche Schwellung aussieht, hängt davon ab, welche Lidranddrüse entzündet ist. Am häufigsten liegt eine Entzündung der sogenannten Meibom-Drüsen vor. Die Meibom-Drüsen sind Talgdrüsen, die die Fettschicht des Tränenfilms produzieren. Da sie an der inneren Seite des Augenlids liegen, werden sie als Hordeolum internum oder inneres Gerstenkorn bezeichnet. Dabei kann das gesamte Augenlid gerötet und geschwollen sein. Das eigentliche Gerstenkorn ist oft erst beim Umklappen des Lids zu sehen. Es tritt als rötlicher und mit Eiter gefüllter Knoten in Erscheinung und erinnert an einen Eiterpickel.
Bei äußeren Gerstenkörnern ist ein solcher Knoten in der Regel auf den ersten Blick im Bereich der Wimpern zu erkennen. Solch ein Hordeolum externum entsteht, wenn die sogenannten Zeis-Drüsen oder Moll-Drüsen entzündet sind. Zeis-Drüsen sind ebenfalls Talgdrüsen, während es sich bei den Moll-Drüsen um Schweißdrüsen handelt. Beide Arten von Drüsen befinden sich in der Nähe der Wimpern.
Behandlung:
Bei einem Hordeolum (Gerstenkorn) ist eine Therapie bzw. Behandlung nicht zwingend erforderlich. Häufig öffnet es sich nach wenigen Tagen von selbst und der Eiter kann abfließen oder wird im Körper abgebaut. Trockene Wärme mit einer Rotlichtlampe kann diesen Prozess unterstützen und die Heilung beschleunigen.
Überschreitet ein Gerstenkorn die Dauer von einer Woche oder nimmt der Schmerz zu, ist eine augenärztliche Behandlung notwendig. Der Augenarzt kann den Knoten durch einen kleinen Schnitt öffnen, damit der Eiter abfließt. Außerdem kann er zur Vermeidung einer Ausbreitung des Gerstenkorns eine Salbe oder Augentropfen verschreiben, die antibiotisch wirken.
Durch das Maskentragen hat sich die Zunahme von Gerstenkörnern um 30 % erhöht. Diese Feststellung machte Dr. Helmut Stodollick in seiner Praxis.